…FRIEDRICH LIECHTENSTEIN AUF DER SUCHE NACH DER AM HÖCHSTEN GELEGENEN TANKSTELLE IN BAD GASTEIN…
Friedrich Liechtenstein fährt nach Bad Gastein, ins „Monte Carlo der Alpen“. Mondäne Belle-Epoque-Hotels, ein Wasserfall mitten im Ort, radonhaltige Quellen, ein futuristisches Kongresszentrum aus den 70er Jahren – auch oder gerade weil Bad Gastein seine beste Zeit hinter sich hat, ist es Rückzugsort und besondere Inspirationsquelle für den Bonvivant. In Bad Gastein beschäftigt sich der Entertainer mit einem seiner großen Themen, der Alge. „Die Zeit der Eiche ist vorbei, jetzt ist die Zeit der Alge“, sagt Liechtenstein, der seit seiner Kindheit von dieser extrem wandlungsfähigen Pflanze fasziniert ist, die auch Urstoff des Erdöls ist. Er nimmt am Gasteiner Wasserfall eine Algenprobe und lässt sie vom Wiener Museumspädagogen Dr. Hantschk analysieren.
Bald unterhalten sich die beiden über Ernst Haeckel, den legendären Biologen und Erfinder des Begriffes Ökologie. Liechtensteins anschließendes Treffen mit der Wirtschaftsforscherin und Energieexpertin Dr. Claudia Kemfert dreht sich um die Endlichkeit von fossilen Rohstoffen – bei einem Algensalat wird die Frage erörtert, warum die Menschen trotz allen Wissens den kostbaren und endlichen Rohstoff Erdöl weiter verbrennen. Eine philosophische Frage, mit der Liechtenstein den Bogen zurück zu den Tankstellen spannt: Der französische Anthropologe Marc Augé entwarf 1992 die Theorie der Nicht-Orte – (sub-)urbane Räume wie Einkaufszentren, Autobahnen, Bahnhöfe, Flughäfen oder eben Tankstellen, die grundlegend defizitär seien, also ohne eigene Geschichte und Identität. Und genau darum geht es Liechtenstein: Er will den Nicht-Ort Tankstelle feiern und ihm so eine eigene Geschichte geben. Wo geht das besser, als an der letzten verbliebenen Tankstelle Bad Gasteins?