IDOLE ROMY SCHNEIDER – IHR LEBEN HINTER DEN SCHLAGZEILEN

 

Wer sich anschickt, einen Film über Romy Schneider zu drehen, hat schlechte Karten. Jede Dokumentation kommt unweigerlich an den Punkt, an dem der Mythos den Zugang zur Person versperrt. Unzählige Biografen haben bereits versucht, hinter das Geheimnis einer Frau zu kommen, die zeit ihres Lebens eine Getriebene war. Ist nicht schon alles geschrieben worden, was sich über Romy Schneider sagen lässt? Auch Jeremy J.P. Fekete war zunächst befangen: „Mir fielen immer nur Superlative ein: Mythos, Legende, Schicksal.“ Doch dann traf der Autor & Regisseur Romys langjährige Freundin Christiane Höllger. Für die ZDF-Reihe „Idole“ äußerte sie sich erstmals zu der Frau, mit der sie 20 Jahre fast alle Geheimnisse teilte. „Wir waren wie kleine Mädchen, kicherten, tratschten und waren einfach nur glücklich zusammen“, erinnert sich Christiane Höllger. Von 1964, als sie die Schauspielerin in Paris kennen lernte, bis zu Romys plötzlichem Tod 1982 waren die beiden Frauen eng befreundet. Es war Sympathie auf den ersten Blick, auch wenn die Freundinnen aus völlig unterschiedlichen Verhältnissen stammten. Auf der einen Seite der Spross einer österreichischen Schauspieler-Dynastie, auf der anderen die jüdische Emigrantin, der ihre Großmutter verboten hatte, „Sissi“ zu sehen, weil es ein deutscher Film war.

Es dauerte einige Zeit, bis Fekete und Christiane Höllger miteinander warm wurden. „Als sie zu erzählen begann, tat sie dies zunächst widerwillig, nervös und ungnädig“, so der Filmemacher. „Sie reagierte gereizt, weil ich ein ‚Romy-Laie‘ war, der ihrer Meinung nach die Zusammenhänge nicht schnell genug begriff.“ Nach einiger Zeit gelang es Fekete jedoch, das Vertrauen der Schauspielerin-Freundin zu gewinnen und ihre Ängste, den „Schneider-Mythos“ durch ihre Aussagen weiter aufzublähen, zu zerstreuen. Herausgekommen ist das intime Porträt einer Frau, deren Leben von Schicksalsschlägen gezeichnet war. Der Vereinnahmung durch die deutsche Filmindustrie entzog sich Romy Schneider durch die Flucht nach Frankreich, wo sie ihr berufliches und – zumindest für einige Zeit – auch ihr privates Glück fand. In Christiane Höllger hatte der Filmstar eine treue und vor allem geduldige Freundin, der sie ihre Geheimnisse anvertrauen konnte. „Es war manchmal sehr schwierig mit ihr“, erinnert sich Christiane Höllger im Film. „Romys Stimmungen änderten sich stündlich.“ Ganz begreifen konnte sie Romy Schneider nicht: „Als sie tot war, musste ich feststellen, dass ich einen Teil von ihr nie verstanden habe.“

„Mit freundlicher Genehmigung von teleschau – der mediendienst“

 

DREHARBEITEN ZU IDOLE – ROMY SCHNEIDER

 

2004 | 43 min | HD |  XD Cam HD  | 16:9

BUCH & REGIE               JEREMY JP FEKETE

PRODUKTION                CINE PLUS | THE MEDIA GROUP

 

ERSTAUSSTRAHLUNG:  13. April 2004, auf  ZDF / REIHE IDOLE