Die Via Julia in Deutschland

Europas legendäre Strassen - Auf den Spuren der Römer Europas legendäre Strassen - Auf den Spuren der Römer Europas legendäre Strassen - Auf den Spuren der Römer Europas legendäre Strassen - Auf den Spuren der Römer

 

Ihr Name Julia ist eine neuzeitliche Bezeichnung, existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Die Via Julia. Alte Römerroute zwischen Günzburg (Guntia) und Salzburg (Iuvavum), heute gesäumt von Jesuskreuzen und Friedhöfen. Als Teil der Strecke von Lutetia (Paris) nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, war sie die Hauptverbindung zwischen den Provinzen Raetien und Noricum. Am westlichen Ende der Via Julia, vor Günzburgs Toren, befindet sich das größte bisher gefundene Römergrab nördlich der Alpen. Mit insgesamt mehr als 1.840 freigelegten Gräbern ist es das zweitgrößte Deutschlands. Die 1.430 Grabinventare belegen Bedeutung und Wohlhabenheit des antiken Guntia. Unweit davon hat sich die Bestattungskultur der Neuzeit erhalten. Wo einst in kunstvollen Glasvasen die Asche der Verstorbenen begraben wurde, hadern Bestatter sowie Bildhauer heutzutage mit dem Verfall des altchristlichen Totenbrauchtums. Weiter auf der Via Julia liegt Augsburg – zwischen den Alpenflüssen Lech und Wertach. Aus dem Militärlager wuchs im Jahre 1 „Augusta Vindelicum“, Hauptstadt der neu gegründeten römischen Provinz Rätien. Der römische Kaiser Augustus gilt als Stadtgründer Augsburgs. Seine bronzene Figur auf dem Pfeiler des Augustusbrunnens im Herzen der Stadt zeugt davon. Der gebürtige Augsburger Stuckateur Werner Schwendner entführt ins Reich der Skulpturen, von römischen Göttern bis Madonnenfiguren. Denn bereits die Römer verwendeten Gips zur Gestaltung in Innenbereichen. Selbst zur Aufbewahrung von Früchten wurde eine dünne Gipsschicht verwendet und Gips diente damals sogar zur Weinbereitung. Auf den Spuren der Römer trifft Autor & Regisseur Jeremy J.P. Fekete in Kirchseeon auch auf die Perchten. Eine urige Truppe mit ihren uralten Beschwörungen und Segnungen, herüber geschwappt aus Österreich. Mit bunten Holzmasken, Riten und Tänzen rufen sie jedes Jahr aufs Neue die Natur und läuten die Zeit der Sonnenwende ein. Im Land der Bajuwaren finden sich heute nur noch vereinzelt sichtbare Monumente aus römischer Zeit. So wie die Meilensteine. Die sogenannten Milarien zeugen vom Eroberungsdrang verschiedener Kaiserdynastien. Ein Fenster in die Römische Zeit bietet in Salzburg der Residenzplatz, wo sich einst Metall- und Schmuckschmieden befanden. Hier pflegen die Salzburgerinnen ein Kleinod aus jüngerer Vergangenheit. Die Goldhaube. Fast in Vergessenheit geraten kümmern sich die Damen mit Leidenschaft um Tracht und Zierrat. Denn auch das Streben nach Schönheit ist zeitlos.